Technisches für die „Männerwelt“

Unterbodensanierung
© Fotograf: Kessel -Parkettprofis müssen oft tiefgründig nach unten gehen und bringen auch manchmal echte Schadensbilder mit zum Vorschein.

Jetzt darf es auch mal ganz technisch werden…

↓ Rutschhemmung – Abriebklassen – Beanspruchungsklassen ↓

Das technische beachtet man oft nicht, da das optische im Vordergrund steht. Dennoch möchten wir Ihnen auch hier etwas Klarheit verschaffen und versuchen mit dem Technischen das meist in DIN-Normen verankert ist, zu vermitteln.

Mittels normierten Prüfverfahren wird in Speziallabors nach europäischen Normen Tests durchgeführt und Klassifizierungen vorgenommen. Auch im Bereich Fußböden sind technische Eigenschaften wie Beanspruchungsklassen, Abriebklassen, Rutschhemmung und Antistatisch sowie Brandklassen unerlässlich und unterliegen bestimmten Vorschriften.

Ob nun Wohnräume, Ladengeschäfte, Büros, Hotels, Restaurants, Arztpraxen, Krankenhäuser oder Seniorenheime überall werden Fußböden eingebaut die gewissen Anforderungen ausgesetzt sind, bei dem einen spezieller als bei dem anderen.

Dokumentation:

► Rutschhemmung nach GUV-R 181 für Bodenbeläge ergeben sich je nach Verwendungszweck unterschiedliche Anforderungen zum Thema Rutschsicherheit, welche in der DIN 51130 geregelt sind.

Zur Anwendung kommen die Bewertungsgruppen R 9 für geringste Anforderungen bis zur R 13 für höchste Anforderungen.  R 9 z.B. in allgemeinen Räumen R 10 in öffentlichen Toiletten, R 11 für Ladeneingänge, Treppen, Küchen, Kindertagesstätten, Sanatorien R 12 in Großküchen mit mehr als 100 Essplätzen, R 13 in Schlachthöfen. Für Nassräume gelten noch speziellere Anforderungen nach GUV-I 8527.

► Antistatische  Bodenbeläge gelten als antistatisch, wenn Sie so ableitfähig sind, dass bezogen auf die Nutzung keine störenden bzw. gefährlichen elektrostatischen Aufladungen zu erwarten sind.  Diese Bodenbeläge dürfen bei Prüfung nach EN 1815 bei +23°C und 25 % relative Luftfeuchtigkeit keine Aufladungsspannungen >2kV erzeugen.

► Abriebklassen geben die Beständigkeit eines Laminatbodens nach der EU-Norm 13329 an und erfolgt in den Kennzeichnungen AC1 bis AC 5.   Diese Klassifizierung wird auch bei glasierten und nicht glasierten Fliesen angewendet.

Abriebklasse 1 ~ für sehr geringe Beanspruchung, z.B. Schlafzimmer, Gästezimmer

Abriebklasse 2 ~ geringe Beanspruchung z.B. Wohn- und Esszimmer

Abriebklasse 3 ~ mittlere Beanspruchung für viel begangene Wohnflächen

Abriebklasse 4 ~ hohe Beanspruchung auf stark belasteten Flächen z.B. Hotels, Geschäfte

Abriebklasse 5 ~ sehr hohe Beanspruchung – bei gewerblicher Nutzung, Hallen

Empfehlenswert ist auch im Wohnbereich die nächsthöhere Abriebklasse zu wählen.

=> Hier erklären wir Ihnen kurz die Beanspruchungsklassen nach EN 1307 und 685 für textile, elastische Bodenbeläge sowie Laminat- und Korkböden:

Wohnbereiche:

Klasse 21             mäßig/gering                    z.B. Schlafzimmer

Klasse 22             normal/mittel                   z.B. Wohnräume, Eingangsflure

Klasse 23             stark                                     z.B. Wohnräume, Eingangsflure, Esszimmer, Korridore

Gewerbe-Objekte:

Klasse 31             mäßig                                   z.B. Hotels, kleine Räume, Konferenzräume

Klasse 32             normal                                 z.B. Klassenräume, Hotels, Geschäfte

Klasse 33             stark                                     z.B. Kaufhäuser, Lobbys, Schulen, Großraumbüros

Klasse 34             intensiv/stark                   z.B. Mehrzweckhallen, Schalterräume, Kaufhäuser

Industriebereiche:

Klasse 41             mäßig                                   z.B. wo die Arbeit sitzend durchgeführt wird

Klasse 42             normal                                 z.B. wo Arbeiten stehend stattfinden mit Fahrzeugverkehr

Klasse 43             stark                                     z.B. Lagerräume, Produktionshallen

► Brandverhalten – nach EN 13 501-1 wird nach dem sogenannten Radiant-Panel-Test die Klassifizierung des Brandverhaltens von Bodenbelägen nachgewiesen. Im privaten Wohnbereich wird für Bodenbeläge die Brandklasse Efl gefordert.

Folgende Brandklassen gibt es:

  •  Klasse Bfl-s1                  schwer entflammbar, bestmögliche Klasse für Bodenbeläge
  •  Klasse Cfl-s1                  schwer entflammbar, ausreichend für den Objektbereich
  •  Klasse Dfl-s1                 normal entflammbar
  •  Klasse Efl                      normal entflammbar, Anforderung für alle Wohnbereiche
  •  Klasse Ffl                      leicht entflammbar, wenn keine Anforderungen an das Brandverhalten gestellt werden

Klasse Bfl ist die höchste Beanspruchungsklasse und Ffl die niedrigste Beanspruchungsklasse.


► Special Thema: Fußbodenheizung & Parkett 

Hier ist eine spezielle Meisterberatung erforderlich, weil es immer mehr Arten an Systemen am Markt gibt. Wesentliche Fragen treten hier bei Holzart, Parkettart, Vorbereitung des Untergrundes, Klebstoffauswahl sowie bei der Vorlauftemperatur und der Abheizperiode auf. Wir sind Ihr Fachbetrieb für Parkett und Fußbodentechnik und empfehlen Ihnen zur Vermeidung von Schäden eine gute Beratung im Vorfeld.

Bestens vorbereitet sind Sie mit dem Fußbodenpass! Der Estrich muss ca. drei bis vier Wochen auf natürliche Weise austrocknen, danach wird die Fußbodenheizung ca. zwei Wochen in Betrieb genommen und täglich um ca. 5 % gesteigert, bis ca. 65 % der Heizleistung erreicht sind. Die letzten fünf Tage vor der Verlegung sollte die Vorlauftemperatur maximal eingestellt werden. Zwei Tage vor der Verlegung wird die Vorlauftemperatur zurückgenommen, so dass auch im Winter noch mindestens 15°C Raumtemperatur erreicht werden.

Ca. zwei Tage nach der Verlegung wird die Heizung langsam in Betrieb genommen (Steigerung jeweils um 5°C). Die maximale Oberflächentemperatur des Estrichs darf 28°C nie überschreiten. Wir empfehlen bei Fußbodenheizung eine vollflächige Verklebung zum Unterboden, da so der Wärmedurchlasswiderstand geringer gehalten wird als bei der schwimmenden Verlegung. #Fußbodenheizung

Wärmedurchlasswiderstand:

  • m²    K/V =
  • Mosaikparkett mit 8 mm Stärke:           0,038
  • Stabparkett mit 22 mm Stärke:              0,105
  • Fertigparkett von 10-15 mm Stärke:      0,08 – 0,11

Alte Faustregel:  Je niedriger der Wärmedurchlasswiderstand ist, desto geeigneter ist der Belag auf Fußbodenheizungen. Als Grenzwert ist gültig 0,15 m²/KW. Dieser Wert sollte nicht überschritten werden.


 

TIPP: Was Sie über Laminatböden wissen sollten!

#Laminatboden erscheint mit seinen schönsten Holznachbildungen täuschend echt. Auch im Bereich Laminat erfolgen ständig Weiterentwicklungen – oft ist Material von vor 15 Jahren mit den heutigen Laminaten nicht mehr vergleichbar.

Folgende Ansprüche sollten Sie an einen Laminatboden setzen:

  • brillante Optik
  • Formstabil und passgenau
  • Geeignet für Fußbodenheizung
  • Antistatisch
  • Überdurchschnittlich kratzfest
  • UV-Lichtbeständig
  • Pflegeleicht und schmutzabweisend
  • Doppelter Feuchtigkeitsschutz mit Aquatec-System
  • Abriebfest
  • Schwer entflammbar (Cfl-S1) nach DIN EN 13501-1 geprüft
  • Druck- und stoßfest
  • Zigarettenglutbeständig
  • Optimal integrierter Trittschall
  • Hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis

weitere technische Tipps können Sie hier lesen: 1. Teil